Shuggie Bain (German edition)

Wow, wow, wow. Schon lange ist mir kein Buch mehr so nachhaltig unter die Haut gegangen.Es sieht düster aus, im Glasgow der Thatcher-Ära. Der Zusammenbruch der Bergarbeiter-Industrie hat Spuren hinterlassen. Viele Menschen leben in ghettoänlichen Verhältnissen, Perspektivlosigkeit überall. Nicht selten bietet der Alkohol die einzige Flucht aus der trostlosen Realität.In diese Welt wird Shuggie Bain geboren. Zierlich, zärtlich, anders. Seine Mutter Alkoholikerin, sein Vater ein von übersteigerten Männlichkeitsidealen geblendeter Grobian. Keine Voraussetzungen für eine glückliche Kindheit, und genau die hat Shuggie auch nicht.Gefangen in einer toxischen Co-Abhängigkeit kämpft er um das bisschen Liebe, das ihm in dieser lieblosen Welt bleibt. Bei seiner Mutter wird er sie nie finden.Ein Buch über die, die von einem Regime im Namen des Fortschritts geopfert wurden. Hochemotional, zu Herzen gehend, erschreckend.

Ein sehr trauriger und realistischer Roman über Alkoholsucht und wie diese Familien zerstören kann. Habe es binnen weniger Tage gelesen. Wie ein anderer Rezensent schrieb, ist die Übersetzung von Dialektik etwas kritisch zu sehen, aber sonst eine klare Empfehlung.

Ich habe mir mehr von dem Buch erwartet. Insgesamt war es doch sehr klischeebehaftet, die Handlung ist vorhersehbar und die Charaktere sind zwar detailliert beschrieben, bleiben aber trotzdem sehr "blass". Bei mir ist der Funke nicht übergesprungen.